Ni Hao!
Die Zeit vergeht leider immer dann sehr schnell, wenn sie am
schönsten ist und so auch mein Aufenthalt in Shanghai.
In den letzten Tagen
habe ich noch einmal so viele interessante Leute kennen gelernt,
unterschiedlicher könnten sie gar nicht sein.
Alles fing damit an, dass ich mir letzten Mittwoch mal den
neuen „Shanghai Tower“, dass im Moment mit 632 Metern, dass zweit-höchste
Gebäude der Welt und höchste Gebäude in ganz Asien ist.
Der Tower befindet sich im jungen und rasant wachsenden
Stadtteil Pudong direkt neben zwei anderen Mega-Towern, dem „Jin Mao“ und dem
World Financial Center.
Btw: Während den Bauarbeiten 2014 ist auf diesem Turm u.a. das waghalsige GoPro-Video der zwei Russen entstanden, welche nachts unbemerkt auf 650 Meter auf dem Kranausleger geklettert sind.
Dort angekommen konnte ich fest stellen, dass der Turm
äußerlich schon komplett fertig gestellt ist und sogar schon einige Business
Leute rein und raus gingen. Am Eingang saß ein chinesischer Kontrolleur,
welcher deren Ausweise kontrolliert hat. Ein kurzer Versuch, einfach unbemerkt
mit den anderen durch zu schlüpfen, ist leider gescheitert, also blieb mir
nicht viel anderes übrig als das riesen Gebäude von außen zu bewundern. Die
Besucherplattform wird erst Mitte 2015 öffnen.
Auf dem Rückweg wollte ich dann noch gegen 18 Uhr eine
entspannte Runde Billard in unserer mittlerweile schon Stamm Bar Windows
Scoreboard spielen..
Wie es natürlich kommen musste, endete der Abend damit, dass
ich am Folgetag um 6 Uhr morgens, ziemlich neben der Spur, alleine und mit nur
noch 3% Handy Akku, quer durch Shanghai zu Fuß nach Hause ging. Dank der
Handynavigation und mobilem Internet konnte ich den Weg aber noch relativ gut
finden.
Was war passiert?
In der Bar lernte ich ein paar Amerikaner,
meinen ersten Australier und eine Taiwanesin kennen, die mich auch sofort in
ihre Rooftop-Wohnung mitten in Shanghai eingeladen haben. Später fuhren wir in unzählige
Bars, bis uns irgendwann morgens die Sonne schon wieder ins Gesicht schien. „Es
wird erst wieder nach Hause gegangen wenn es hell ist, sicher ist sicher“.
25. Stock mit Blick auf den Bund
Nach dieser Nacht hatte ich dann immerhin schon eine Hand
voller Freunde in dieser riesen Stadt gefunden.
Die folgenden Tage liefen dann eigentlich alle genau so ab, nur dass ich
mit jedem Tag immer mehr Leute kennen lernte, mit denen man dann auch etwas
unternehmen konnte.
Einer der wichtigsten Freunde, welche man hier meiner
Meinung nach unbedingt haben sollte, sind sogenannte „Promoter“. Diese
verbringen teilweise wirklich 7 Tage die Woche, jede Nacht in einem angesagten
Club. Eine kurze Nachricht genügt und man bekommt die Adresse und ein Passwort,
welches meistens der Name des Promoters ist.
Das ganze läuft dann so ab, dass
man als „Ausländer“ (Nicht-Asiate) kostenlos und mit offenen Armen im Club
empfangen wird, bekommt dann mit ein paar anderen Ausländern zusammen einen der
besten Tische und darf die ganze Nacht for free trinken. Da fragt man sich
eigentlich wo da der Gewinn bleibt..
Das Ganze ist ein Win-Win Geschäft. In China sind alle
Nicht-Asiaten automatisch hoch angesehen, da diese laut der chinesischen
Meinung alle viel Geld haben müssen. Das bedeutet dann, dass ein Club voller
Ausländer besonders attraktiv und unterhaltsam auf die Chinesen wirken soll.
Diese gehen dann gerne in den Club, lassen besonders viel Geld da und bringen
somit das Geld wieder rein. SUPER SACHE!!
Wenn man mal nachdenkt, aber auch in
Deutschland mit sogenannten Ladies-Specials vorhanden, nur das dort die Männer
das Geld wieder rein bringen.
So verbrachte ich die letzten vier Tage eher nachtaktiv in
den verschiedensten Bars und Clubs.
Fazit: 15 neue Freunde, 18 Stunden aktiv am Billard Tisch
verbracht und ein paar Getränke zu viel getrunken. So lässt es sich als
Backpacker eigentlich ganz gut leben.
Zum Abschluss, war ich heute noch im Longhua Temple, um mir
eine echte, chinesische Pagode anzuschauen. Hier wurde unter anderem auch der
Film „Empire of the sun“ von Steven Spielberg gedreht.
Longhua Pagode: 942 AD erbaut und 40,2 Meter hoch
Der Tempel kostet ca. 1,40€ Eintritt und man bekam am
Eingang ein Bündel Räucherstäbchen dazu. Überall auf dem Gelände waren
sehr viele Chinesen am beten, da fühlt
man sich schon etwas komisch wenn man kaum Ahnung davon hat. Der Grund dafür
war wohl, dass hier in China jetzt das neue Jahr beginnt und sich somit alle
Glück herbei rufen möchten.
Es gab mehrere kleine Häuser, in welchen prunkvolle Buddha
Figuren aufgestellt waren und überall glimmten Räucherstäbchen und es lagen Spenden
herum.
Nach meinem Besuch im Tempel, habe ich mich noch auf eine
kleine abschließende Tour durch die Stadt begeben und ein paar coole Fotos
eingefangen.
Von mir aus könnte ich noch viele weitere Wochen hier in
Shanghai bleiben, aber morgen wird es weiter nach Nanning, in den Süden Chinas,
gehen.
Die Stadt hier ist so riesig und dennoch kann man sich gut und einfach
fort bewegen. Es gibt so viele verschiedene Leute und an jeder Ecke etwas zu
sehen. Oft kommt zwar auch Stress auf, da es hier wie in einem großen
Ameisenhaufen zugeht, aber dafür wird man immer wieder mit wunderschönen
Ausblicken und Sehenswürdigkeiten überwältigt.
Da ich ab morgen in Nanning kein VPN Netzwerk und somit auch
keinen Zugang zu meinem Blog, Facebook und Co. habe, wird der nächste Post über
Nanning und meine Ankunft in Sydney erst in Australien folgen.
Ich bin mal
gespannt was bis dahin alles passieren wird.
Bis bald!
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