Dienstag, 3. März 2015

Igor

Gestern ging es dann endlich los.
Um 10 Uhr bin ich aus dem Hostel ausgecheckt und mit meinem ganzen Gepäck zum Bahnhof gelaufen, um von da aus mit dem Zug Richtung Igor, dem Van, zu fahren.


Am Bahnhof wurde ich dann auch direkt von einem Australier mit Gitarre angesprochen, ob ich "ausziehen" würde oder was ich mit so viel Zeug vor habe. Er hat mir dann sogar noch geholfen alles in den Zug zu tragen und die Sachen zusammen zu halten, da sich meine Tüten mit der Zeit immer weiter aufgelöst hatten 😄


Das ist Igor! Der Name stammt von den Vorbesitzern und er verdient ihn wegen seinem Nummernschild. Die Rohrkonstruktion vorne ist übrigens die Dusche! Ein Skateboard gibt's sogar noch oben drauf, welches vorne an der Bull Bar steckt.

Endlich am Van angekommen, packte ich meine Sachen hinein, checkte kurz alles ab um mich dann auch schon hinters Steuer setzen zu können. Tür zu, Fenster auf, Schlüssel rein. Und jetzt?

Keine Ahnung wo es überhaupt lang geht und noch weniger Ahnung wie man überhaupt links fährt.
Zum Glück hatte ich ein echt gutes TomTom Navi im Handschuhfach, welches sogar funktioniert hat.
So entschied ich mich erstmal zu einem großen Einkaufscenter zu fahren, welches ein Stück außerhalb lag, sodass ich nicht durch die Innenstadt fahren muss.
Das Lenkrad ist rechts, die manuelle Gangschaltung links von mir, der Blinkerhebel ist rechts, alles anders herum als in Deutschland.
Trotzdem hat alles ganz gut funktioniert, dass Auto fährt dem Alter entsprechen gut und noch funktioniert alles.

Am Einkaufscenter angekommen, fiel mir dann auf das es nicht nur irgendein Center war, sondern das rieeeesen Westfield Center hier in Sydney..
Zum Glück konnte ich an der Straße einen Parkplatz finden, da das Parkhaus nur eine maximal Höhe von 1,80 Meter zu ließ und ich gar nicht wusste wie hoch der Van überhaupt ist.
Alleine einkaufen gehen war eine richtige Qual. Die Schilder an der Straße versteht hier glaube ich niemand so richtig, aber ich denke das man dort 2 Stunden frei stehen durfte. Ich brauchte allerdings alleine fast 4 Stunden und 5 mal gehen um das ganze Zeug ins Auto zu schleppen.

Fazit war dann: Lebensmittel um ein paar Tage auszukommen, neue Klamotten um auch mal ein paar Tage länger ohne waschen auszukommen, nagelneue Bettwäsche, Decke und Kopfkissen und noch jede Menge Kleinzeugs was man alles so gebrauchen kann. 200$ weniger.

Ich habe mir sogar einen "Wilson" Volleyball gekauft, damit ich im Fall der Fälle, auf einer einsamen Insel, auch einen Freund habe (wie im Film Castaway) 😂.
Zur Belohnung des Tages, habe ich mir dann noch im Liquor Store einen 4-Liter Kanister Goon für 9$ besorgt und einen Beutel Eis für die Kühlbox.

So konnte es dann, nass geschwitzt von der ganzen Schlepperei, weiter an mein erstes Ziel gehen. Cronulla Beach.
Mit dem Navi war das wieder sehr schnell gefunden und sogar einen Stau konnte ich gekonnt umfahren.
Man muss sich einfach die ganze Zeit nur denken: links fahren, links fahren, egal was ist immer links. Und immer mal wieder schauen das man auch ganz rechts außen am Rand fährt, denn ich bin die ersten paar Kilometer mittig zwischen zwei Spuren gefahren, da man in Deutschland ja immer links am Rand fährt 😃
Des Weiteren ist es ziemlich komisch, wenn man auf einer drei oder vierspurigen Straße von zwei riesen Lastern überholt wird, aber sonst war alles ziemlich in Ordnung.
Nach insgesamt 25 überstandenen Kilometern, bin ich dann am Strand in Cronulla angekommen.




Hier kann man kostenlos auf einem Parkplatz stehen, kann von 7am - 9 pm Duschen, Toiletten und öffentliches Barbecue direkt am Strand nutzen. Wenn man schlau ist und die Toiletten Tür mit irgendwas blockiert und nur anlehnt, kann man diese auch die komplette Nacht nutzen 😉


So entschied ich mich erst einmal alles im Van zu sortieren und Ruhe einkehren zu lassen. Genug Stress für den Tag.
Später habe ich mir dann endlich mal was leckeres am Barbecue gekocht.

Abends habe ich dann mit den anderen vier Backpackern, die schon seit einer Woche hier im Van Leben, ein wenig am Tisch gesessen und wir haben uns über die schon vielen Erlebnisse hier ausgetauscht.
Das Coole ist, dass hier wirklich jeder gelassen und kontaktfreudig ist. Man hilft sich immer und überall gegenseitig.
Da macht es kein großes Problem, wenn man wie ich jetzt noch alleine unterwegs ist.
Hier im Park direkt neben dem Van, gibt es sehr viele schöne und außergewöhnliche Vögel. Morgens wird man von deren Gesang geweckt und Abends kommen kleine, neugierige Opossums an und schauen ob man etwas zu Essen für sie übrig hat.



Die erste Nacht auf meinen eigenen vier Wänden war richtig gut. Es wurde endlich mal etwas kühler, niemand stört einen und von außen kann so einfach auch keiner hinein schauen. Das Bett ist auch groß genug und würde sogar für drei Leute reichen. Zur Not habe ich sogar noch ein Zelt dabei 😃



Jetzt ist erstmal nichts tun angesagt, ich habe den Strand direkt vor der Tür und erstmal minimale Ausgaben. Strom gibt es hier am Barbecue Platz auch umsonst. So kann man locker ein paar Tage hier aushalten. Eine Wäscherei ist fünf Minuten zu Fuß entfernt.
Heute Abend werde ich erstmal etwas richtig schönes Grillen 😍

Mein Plan ist, Ende der Woche Richtung Brisbane aufzubrechen. Auf dem Weg gibt es auch noch viel zu sehen, wie z.B. Die Goldcoast oder Byron Bay. Man muss nur einen geeigneten Stellplatz für den Van finden.

Bis bald :)

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