Vormittags traf ich Elisa, mit der ich bis nächsten Samstag nach Brisbane Reisen werde. Wir verstanden uns zum Glück direkt gut.
Mittags ging es dann los, aus Sydney raus und Richtung Norden zur Central Coast. Alles mit dem eigenen Van, ein richtig cooles Gefühl.
Dank Navi konnten wir uns schon mal
Nicht Verfahren.
Nach den ersten 20 Kilometern war das ungewohnte links fahren dann auch kein großes Problem mehr.
Mit unserem Van fahren wir meistens so um die 80 km/h, da es durch das hohe Gewicht schneller eh nicht geht und am Sprit sparendsten ist.
Nach ca. 1,5 Stunden kamen wir in Terrigal an, einem kleinen Strand Ort an der Central Coast. Eigentlich wollten wir nur kurz parken um uns das Meer anzuschauen, aber dann fiel uns auf das wir auf einem kostenlosen Parkplatz direkt am Meer standen und somit blieben wir dort auch schon ganz Stress frei die erste Nacht.
Überall um uns herum standen riesen Villen und wir hatten unseren eigenen kostenlosen Schlafplatz in erster Reihe.
In der Dämmerung hielten dann zwei Polizeiwagen hinter unserem Van.
Zuerst dachten wir, dass sie uns nur sagen wollten das wir hier nicht übernachten dürfen, aber als der Polizist zu uns kam fragte er nur ob wir einen Mann mit langem Bart gesehen haben.
Als wir das verneinten, kletterten zwei von ihnen auch schon über die Absperrung an der Böschung und begannen alles abzusuchen.
Nach 10 Minuten kamen sie wieder heraus, winkten uns noch einmal kurz zu uns verschwanden auch schon schnell mit Blaulicht wieder.
Schon ein mulmiges Gefühl dort einfach ahnungslos zu schlafen, aber alle Türen waren gut abgeschlossen.
Am nächsten Tag ging es dann weiter die Küste hoch.
Das nächste Ziel hieß Myalls National Park. Hier soll man angeblich an verlassenen Stränden schlafen können, so die Vorstellung.
Zwei Stunden später dort angekommen, fuhren wir durch eine echt schöne Waldlandschaft und weit und breit war kein anderes Auto zu sehen.
An manchen Abbiegungen stand 4WD only (Allrad), in die wir leider nicht hinein konnten.
Wir hielten dann an einem kleinen Parkplatz an und kletterten über die Dünen dahinter und wurden mit einem atemberaubenden Ausblick beschert.
Kilometer langer, menschenleerer Sandstrand mit glas klarem Wasser.
Schwimmen durfte man nur auf eigene Gefahr, da es dort keine Lifeguards gab.
Campen hätte man hier wohl gekonnt, aber wir hatten leider keinen Allrad und so fuhren wir erst einmal weiter.
Mit der Zeit wurde es immer dunkler und wir kamen über echt schlimme, von Schlaglöchern durchzogene Pfade.
Wir entschieden uns noch ein Stück weiter zu fahren um dann auf einen Campingplatz zu gelangen.
Dieser war leider schon geschlossen und wir fuhren in völliger Dunkelheit mit 20 Km/h durch den Wald.
Zum Glück fanden wir noch einen weiteren Campingplatz auf den wir uns einfach sofort hingestellt haben. Weit und breit war kein "Office" Häusschen oder sonstiges zu sehen. Laut Beschreibung an einer Infotafel sollte die Nacht 10$ pro Person Kosten, was Angesichts der Situation völlig in Ordnung war.
Am nächsten Morgen kam immer noch niemand vorbei um Geld einzusammeln und so fuhren wir einfach relativ früh wieder weg und hatten einen echt guten Platz für kein Geld gehabt. Glück oder Unwissen, ist ja im Nachhinein auch egal. Ein Abenteuer war es alle Mal, zudem es seit über einem Tag keinen Handyempfang mehr gab.
Die Reise ging weiter, Richtung Port Macquarie.
Im Lonely Planet gab es einen Tipp: 60 Km von Port Macquarie entfernt, sollte es den höchsten Wasserfall ganz Australiens geben. Das darf man sich natürlich nicht entgehen lassen.
Laut Navi sollten wir für die Strecke 2,5 Stunden brauchen, was wir aber für unlogisch hielten.
Nach 30 Minuten Fahrt, wurden wir dann mal wieder eines besseren Belehrt, als wir auf alt bekannte Schotterpisten stießen. So ging es dann wieder mit konstanten 20 Km/h zwei Stunden lang über Stock und Stein.
Hier konnte ich immerhin meine ersten, wilden Kängurus sehen, welche wie die Rehe in Deutschland über die Felder hüpften. Ein komischer Anblick, da man sich Kängurus normalerweise nur in der Wüste vorstellt.
Der Wasserfall war echt cool als wir endlich mal ankamen.
Auch hier gab es natürlich keinen Handyempfang.
Gegen Nachmittag machten wir uns dann auf den Rückweg nach Port Macquarie, um dort nach einem schönen Platz am Strand zu suchen.
Das hat auch echt gut funktioniert.
Im Moment stehen wir hier, mit ca. 10 anderen Backpacker Autos.
Näher am Strand kann man gar nicht parken. Am Eingang steht zwar, dass hier overnight stay verboten ist, aber das scheint die 9 anderen Autos hier auch nicht zu stören.
Bei dem schönen Platz kann man das Risiko, mitten in der Nacht vertrieben zu werden, ruhig in Kauf nehmen.
Ein leckeres, warmes Essen, haben wir uns auch erst einmal gekocht und so den Abend am Strand mit ein paar anderen Backpackern abgeschlossen.
Falls wir heute Nacht nicht schon aufbrechen müssen, wird es morgen Mittag 200 Km Richtung Coffs Harbour gehen. Am Donnerstag sollten wir dann im wunderschönen Byron Bay, der Surfer Hauptstadt, ankommen.
Das Leben im Van ist echt cool und aufregend. Man weiß nie, wo man am Abend landen wird und kann sich über grenzenlose Freiheit freuen.
Man setzt sich mit der Zeit auch komplett andere Prioritäten. Eine heiße Duschs, sowie ein richtig leckeres, warmes Essen sind hier eine Seltenheit. Aber so ist das halt, warm duschen kann man den Rest seines Lebens ja immer noch :D
Jetzt wird erstmal bei Meeresrauschen und Blick auf die Wellen eingeschlafen, ist leicht wie im Film hier.
Bis die Tage!
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