Nachdem wir in Brisbane erst einmal ausgeschlafen hatten, wurde uns so langsam auch bewusst, dass wir nun schon sechs Tage unterwegs waren, ca. 1200 Km gefahren sind, so viel erlebt haben, dass man es sich gar nicht alles merken kann und heute unser letzter Tag zusammen war.
So schnell ist die Zeit verflogen, aber es war echt cool.
Wir packten alle Sachen und dann hieß es Abschied nehmen.
Die erste Fahrt wieder ganz alleine im Van war irgendwie komisch, aber es war ja nur eine kurze. Denn in Brisbane wartete ja der eigentliche Grund, warum wir den Weg dorthin bestritten hatten. Elisa trifft hier ihre Mutter und ich einen neuen Weggefährten, die Imke.
Wir haben vor mehrere Monate zusammen zu reisen und zu überstehen.
Das wird sicher ein Riesen Abenteuer!
Imke kam erst vor ein paar Tagen in Australien an und schlief sich noch im Hostel in Brisbane aus.
Der Weg durch die riesen Stadt mit dem Van war dank Navi leicht gefunden und so ging es dann auch sofort los.
Alle Sachen kurz eingeladen und erst einmal raus aus der Stadt und dem Trubel.
Ich habe mir ab hier so gut wie keine großen Pläne gemacht und daher beratschlagten wir uns erst einmal was wir überhaupt vor haben in den nächsten Wochen und wie wir am besten anfangen.
Da wir sowieso noch auf ein paar Briefe mit Formalitäten warten, müssen wir die nächsten Tage noch in der Nähe von Brisbane bleiben.
Wir entschieden uns nochmal zurück nach Surfers Paradise zu fahren, da ich es dort auf der Hinfahrt ziemlich schön fande. Die Stadt wird auch das Las Vegas Australiens genannt.
Am Strand reiht sich ein Hochhaus an das andere, was mich ziemlich an die Skyline von Miami in Florida erinnert.
Eine Stunde später waren wir auch schon da und fanden einen ziemlich guten Schlafplatz, natürlich wieder direkt Meer, für die erste Nacht.
Am nächsten Morgen ging es erst einmal an den Strand, welcher hier richtig schön ist. Kilometer langer, ununterbrochener, weißer Sandstrand. Kein Wunder das der Ort den Namen Surfers Paradise trägt.
Wir waren aber noch ein Stückchen weiter in "Miami", nicht in Florida, sondern in Australien.
Die Wellen sind riesen groß und die Strömung so stark, dass man keine Chance hat dagegen anzukämpfen.
Sowas kennt man aus dem Spanien Urlaub leider nicht.
Wenn man sich vorstellt hier keinen Boden unter den Füßen zu haben, wäre man dem Meer schutzlos ausgesetzt. Alles fühlt sich an wie in einer großen Waschmaschine :D
Wir verbrachten den kompletten Tag am Strand und lagen in der Sonne. Braun wird man hier auch richtig schnell.
Auf den Toiletten hängen hier in Queensland überall solche Kisten, um Spritzen und spitze Gegenstände zu entsorgen. Noch kann ich nicht so richtig verstehen, ob diese für Drogensüchtige oder Sonstige Leute sein sollen.
Am nächsten Tag wollten wir dann noch einmal ein paar Erledigungen aus dem Weg schaffen. Unser größtes Problem war, dass zwei Tage zuvor der Griff von der Heckklappe abgebrochen war.
Von innen ist, dank unserer riesigen Küche, alles komplett zu gebaut und man kommt von innen nicht an den Kofferraum ran.
Also fuhren wir zu ein paar Mechanikern, welche uns alle nur mit den Worten "Oh my god", "craaaaazy" und "well done" begrüßten, als sie unseren Van mit der Dusche vorne drauf und die Ausstattung da drin sahen :D
Schließlich kamen wir in einer Werkstatt an, indem der Meister sich den Kofferraum kurz anschaute, aber selber keine große Lösung wusste.
Wir schauten uns mal einen Kofferraum von einem anderen Auto an, bis uns auffiel das man vielleicht das komplette Schloss einfach abschrauben und so den Kofferraum öffnen könnte.
Daraufhin lief er in die Werkstatt, griff ein paar Werkzeuge, drückte mir diese in die Hand und sagte "du schaffst das schon"!
So hatte ich endlich mal wieder was zum Schrauben und die Ausbildung hat sich mal wieder gelohnt :D
Nach gefühlten 10 Stunden, ratlosem rumgerühre und gefummel, sprang der Kofferraum letztendlich auf und wir konnten den Hebel heraus bauen.
Jetzt geht der Kofferraum erst einmal nur noch mit dem Schraubenzieher auf. Richtig Backpackerhaftig.
Unglaublich wie nett die Australier sind.
Der Werkstattmeister freute sich genau so sehr wie wir, zeigte uns sogar noch wo die Toiletten sind um uns die Hände zu waschen und gab uns oben drauf noch die Adresse von einem Schrotthändler um einen neuen Griff zu besorgen. Geld wollte er überhaupt keins sehen und so machten wir uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt um endlich mal wieder etwas richtiges einkaufen und kochen zu können.
Da hat man schon eine riesen Küche im Auto, aber kann sie nicht benutzen.
In den letzten Tagen gab es daher nur Brot vom Supermarkt mit Schmelzkäse und eine Tüte Chips.
Das Essen im Kofferraum mussten wir leider alles wegwerfen, da es nach 2 Tagen purer Sonneneinstrahlung auch dementsprechend gerochen hat.
Gegen Abend haben wir uns dann auf den Weg ins Landesinnere gemacht.
Hier soll es Regenwälder und schöne Flüsse und Wasserfälle geben.
Strand und Meer haben wir ja jetzt erst einmal wieder genug gesehen.
Nach rund 30 Minuten Fahrt kamen wir auch schon in einen riesigen Urwald mit ganz vielen Palmen und wunderschönen Pflanzen.
Hier wollten wir unsere Nacht verbringen und fanden einen schönen Platz direkt neben einem Barbecue Platz an einem Dorf am Waldrand.
Zur Feier des Tages haben wir richtig schön gegrillt und gekocht, mit allem drum und dran. Wir haben es uns schließlich verdient.
Heute soll es dann eine kleine Wanderung durch den Regenwald geben. Vielleicht ist ja sogar ein Bad unter einem Wasserfall oder in ein paar Rockpools drin.
Wir sind jetzt im Mount Tamborine National Park, 80 Kilomter im Landesinneren. Mal schauen, wie lange der Handy Empfang noch da ist.
Hier hört es sich an wie im Zoo, ein Vogel will hier lauter als der andere sein und überall raschelt und knackt es.